Von unserem Mitarbeiter
Hans Puckmann

Die Klinker haben im LEV-Pokal auch Glück: Das entscheidende Turnier-Spiel wird von den Rostocker Freibeutern im wahrsten Sinne des Wortes „verschlafen“. So gewinnen die Müritz-Cracks am „grünen Tisch“.

Neubrandenburg.Die Eishockey-Cracks der Klinker Wikinger haben zum Abschluss der Eishockey-Saison überraschend noch einen Titel gewonnen. Das Turnier um den LEV-Pokal beendeten sie ohne Verlustpunkt, wurden damit erstmals Pokalsieger Mecklenburg-Vorpommerns und ließen die favorisierten Rostocker Teams hinter sich. Titelverteidiger Freibeuter belegte Rang zwei, während Meister Barrakudas den dritten und Vizemeister Kodiaks sogar nur den fünften Platz belegten. Vierter wurden am Ende die Heringsdorfer Schamasen, die erstmals nach zweijähriger Pause wieder an einem offiziellen Wettbewerb teilnahmen.
Der Spielplan wollte es so, dass der direkte Vergleich zwischen Wikingern und Freibeutern gleich als erste Turnierbegegnung vorgesehen war. Doch zu früher Stunde um 9 Uhr waren erst vier Freibeuter vor Ort! So wurde die Partie mit 0:5 gegen den Titelverteidiger gewertet. Zwar konnten die Rostocker die weiteren drei Turnierspiele gewinnen, das Manko der kampflos abgegebenen Punkte aber nicht mehr wettmachen.
Zu stark präsentierten sich die Wikinger, die ebenfalls alle weiteren Begegnungen für sich entschieden. Am Ende standen für sie in der Abschlusstabelle 23 erzielte Treffer zu Buche – mehr, als die restlichen vier Mannschaften zusammen erzielt hatten. Es ist spekulativ, ob die Klinker den Vergleich mit den Freibeutern auch auf dem Eis gewonnen hätten, doch gute Chancen hätte man ihnen in der aktuellen Tagesform einräumen müssen, zumal ihnen aufgrund der besseren Tordifferenz bereits ein Unentschieden zum Gewinn des LEV-Pokals gereicht hätte.
Durch Tore von Philipp Hedrich (2), Max Privalov und Jörn Rydin feierten die Klinker anschließend einen 4:1-Erfolg über die Kodiaks und konnten auch die Schamasen durch Treffer von Max Privalov (2) und Normen Presch knapp mit 3:2 bezwingen. Durch den besseren direkten Vergleich mit den Freibeutern standen die Wikinger vor dem letzten Turnierspiel gegen die Kodiaks bereits als Pokalsieger fest und landeten ohne jeglichen Druck einen 11:2-Kantersieg über den Vizemeister, der aufgrund der begonnenen Skaterhockey-Bundesliga allerdings nur mit einem Reserveteam angetreten war. Allein fünf Mal netzte Max Privalov ein und wurde mit insgesamt acht Treffern auch bester Torschütze des Turniers. Gegen die Kodiaks trafen außerdem Norman Presch (2), Philipp Hedrich, Tobias Drulinski, Sergej Tribuschneu und Markus Müller.
Einen Achtungserfolg verbuchten die Heringsdorfer Cracks, die schon bei der 2:4 Auftaktniederlage gegen die Barrakudas gut mithielten. Die Treffer für die Schamasen gegen den Landesmeister erzielten Torsten Hardtke und Ron Richter, bevor Gunnar Held und Erik Labahn für einen 2:0 Erfolg über Vizemeister Kodiaks sorgten. Beim 0:1 gegen die Titelverteidiger Freibeuter verlor man denkbar knapp und stand auch gegen den neuen Pokalsieger Klink vor einer großen Überraschung. Gunnar Held hatte die Heringsdorfer zunächst mit 1:0 in Führung gebracht und Dirk Arndt konnte knapp zwei Minuten vor dem Ende zum 2:2 ausgleichen. Doch kurz vor Schluss musste noch der dritte Gegentreffer hingenommen werden.
Mit dem Turnier um den LEV-Pokal wurde die aktuelle Eishockey-Saison abgeschlossen, doch die neue wirft bereits ihre Schatten voraus. Am 14. April kommt es in Rostock auf einer außerordentlichen Ligentagung zu Beratungen über die Zukunft des Eishockeysports in Mecklenburg-Vorpommern. Bleibt zu hoffen, dass ein Jahr nach dem Aus der Hanseliga nicht auch noch die Ostseeliga zu Grabe getragen wird.

Quelle: Nordkurier Artikel vom 05.04.2012