Quelle: Nordkurier Artikel vom 22.02.2011
Von Hans Puckmann
Rostock.
Die Chancen auf ein Finale der Eishockey-Hanseliga mit Beteiligung von zwei Mannschaften aus Mecklenburg-Vorpommern sind auf ein Minimum gesunken. Im ersten Halbfinale mussten sich die Klinker Wikinger zuhause den Hamburg Crocodiles Juniors klar mit 3:8 (2:3,0:3,1:2) geschlagen geben. Zwar ist die Höhe der Niederlage nicht ausschlaggebend und schon ein knapper Auswärtssieg am 6. März in Hamburg würde genügen, um die Play-off-Serie auszugleichen, doch auch die Chancen dafür scheinen nur gering zu sein. “Die Crocodiles waren spielerisch besser und wir werden es sicherlich auch im Rückspiel sehr schwer haben, dort mithalten zu können. Allerdings hatten wir im ersten Spiel auch nicht unseren besten Tag und können uns vielleicht noch einmal steigern. Auf jeden Fall dürfen wir uns dann aber nicht vom Gegner so sehr zu Strafen provozieren lassen”, erklärt die Klinker Abteilungsleiterin Gabi Heller.
Die erste Hälfte des Wikinger-Heimspiels verlief noch ausgeglichen und die Gastgeber konnten sogar den ersten Treffer markieren. Doch ausgerechnet unmittelbar nach ihrer 1:0-Führung offenbarten die Klinker die ersten Schwächen und lagen nur 34 Sekunden später schon im Rückstand! Ein Gegentreffer in Unterzahl bedeutete dann das 1:3, doch nach dem 2:3 Anschluss 55 Sekunden vor der ersten Sirene witterten die Wikinger wieder Morgenluft. Und wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, hätten die Schiedsrichter ihnen zu Beginn des zweiten Drittels nicht einen Penalty verwehrt.
Dann jedoch übernahmen die Crocodiles die Initiative, bauten ihre Führung mit einem Doppelschlag auf 5:2 aus und hatten eine Viertelstunde später mit dem 8:2 für die vorzeitige Entscheidung gesorgt. Zudem wurde die Partie ruppiger und nach einer Rauferei gab es je eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Auf Klinker Seite traf es Verteidiger Marcel Heller, der damit für das Rückspiel in Hamburg gesperrt ist.
Die Mönkebuder Adler haben in ihrer Halbfinalserie eine 1:0-Führung vorgelegt. Das erste Heimspiel gegen die Rostocker Freibeuter gewannen die Vorpommern mit 6:2 (2:0, 1:0, 3:2) Toren, hatten dabei allerdings etwas mehr Mühe, als es das Endergebnis aussagt. “Wir haben unser normales Leistungsvermögen nur phasenweise abgerufen. Das hätte noch schief- gehen können, als uns die Rostocker zweimal ausgekontert haben. Nur im ersten Drittel waren wir eindeutig die bessere Mannschaft”, wusste Adler-Coach Olaf Kregelin, dessen Mannschaft zunächst mit einer verdienten 2:0 Führung in die erste Pause ging.
Als die Mönkebuder nur 54 Sekunden nach Wiederbeginn auf 3:0 erhöhen konnten, zog jedoch der Schlendrian in die Aktionen der Gastgeber ein, die nur noch wenige gelungene Spielzüge vortragen konnten. Das sollte sich rächen, als den Freibeutern mit zwei schnellen Treffern zu Beginn des Schlussdrittels der Anschluss gelungen war. Einer Glanzparade von Torhüter Martin Hummel, der gegen den freistehenden Bergemann den Ausgleich verhinderte (48.), war es zu verdanken, dass die Adler ihren knappen Vorsprung zunächst verteidigen konnten.
Zwei Minuten später war es dann Konstantin Stephan, der seine Mannschaft zurück auf die Siegerstraße brachte. Doch entschieden war die Partie damit noch lange nicht und die Spannung blieb bis in die Schlussphase erhalten. Erst als Paul Hoth zum 5:2 traf, war der Widerstand der Gäste gebrochen. Und Olaf Kregelin konnte doch noch aufatmen. “Das wichtigste ist der Sieg, zumal ich davon ausgehe, dass die Rostocker am kommenden Freitag auch alle Spieler ihrer Oberliga-Mannschaft aufbieten werden, die sich dort wegen ihres Alters nicht festspielen können”, rechnet der Adler-Coach im zweiten Halbfinale mit einem noch stärkeren Kontrahenten.